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Heizungsrohre isolieren Schritt für Schritt

06.04.2023
Heizungsrohre isolieren Schritt für SchrittWenn Sie Ihre Heizungsrohre richtig isolieren, können Sie Energie und damit auch viel Geld sparen. Die Kosten und der Aufwand für die Isolierung sind vergleichsweise gering. Wir haben alle wichtigen Infos zum Thema „Heizungsrohre isolieren“ für Sie.

Warum sollte ich Heizungsrohre isolieren?

Heizungsrohre transportieren warmes Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern und Wasserhähnen. Sie verlaufen durch das gesamte Gebäude und damit häufig durch nicht beheizte Räume wie Keller oder Technikräume. Dabei entstehen hohe Wärmeverluste und die Wärme kommt nicht mehr dort an, wo sie gebraucht wird. Je höher der Temperaturunterschied zwischen Heizungsrohr und Umgebungsluft, desto höher fallen die Wärmeverluste aus. Pro Meter Rohr steigt der jährliche Verbrauch um circa 100 Kilowattstunden. Bei einer Rohrlänge im Heizungskreislauf von 60 m und einem Gaspreis von 17,3 ct/kWh entspricht das bei fachgerechter Isolierung einem Einsparpotenzial von 1.038 €, bei einer Rohrlänge von 100 m sind es 1.730 €.

Meist hat sich die Investition in das Dämmmaterial schon nach einer Heizperiode wieder amortisiert. Zudem ist die Isolierung der Heizungsrohre schnell gemacht und kann von jedem Hausbesitzer mit etwas handwerklichem Geschick selbst ausgeführt werden.

Die Dämmung der Rohre bringt noch weitere Vorteile mit sich: Zum einen trägt sie positiv zum Umweltschutz bei, da Energie eingespart wird und somit weniger fossile Brennstoffe verbraucht werden. Zum anderen reduziert die Dämmung die Schwingungen in den Rohren, was zum Schallschutz beiträgt. Lautes Knacken, das entsteht, wenn sich Leitungen bei Erwärmung ausdehnen, sollte durch eine wirksame Dämmung verhindert werden.

Wichtig ist, dass Sie die Rohre komplett isolieren – also nicht nur die geraden Bereiche der Rohre, sondern auch Biegungen und Ventile. Das Dämmmaterial muss gut anliegen und sollte keine Lücken aufweisen. Nur so kann der gewünschte Effekt garantiert werden.

Welche Vorschriften gelten?

Mit der Rohrisolierung können Sie nicht nur Energie und Geld sparen, sie ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Nach § 71 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) müssen Besitzer von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern freiliegende Heizleitungen in unbeheizten Räumen dämmen. (Alles Wichtige zum GEG)

Das gilt sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude (Nachrüstpflicht). Das GEG ist seit 1. November 2020 in Kraft und hatte die vormals gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst.

Von der Pflicht ausgenommen sind Hausbesitzer nur, wenn einer der folgenden beiden Punkte zutrifft:
  • Die Isolierung ist nachweislich unwirtschaftlich.
  • Dem Hausbesitzer gehört ein Gebäude mit maximal zwei Wohnungen, von denen er eine bereits seit dem 1. Februar 2002 bewohnt.
Auch die Mindeststärke der Rohrisolierung wird durch das GEG festgelegt:
  • "EnEV 50 %" bzw. "GEG 50 %": Das Material muss mindestens halb so dick sein wie der Durchmesser des Rohrs. Eignet sich ausschließlich für die Isolierung in beheizten Räumen.
  • "EnEV 100 %“ bzw. "GEG 100 %": Das Material muss mindestens so dick sein wie der volle Durchmesser des Rohrs. Mindeststandard für Heizungsrohre in unbeheizten Räumen.
  • "EnEV 200 %“ bzw. "GEG 200 %": Das Material muss mindestens doppelt so dick sein wie der Durchmesser des Rohrs. Gilt für Rohre, die unmittelbar an die Außenluft grenzen, in frei belüfteten Tiefgaragen und in nicht beheizten ungedämmten Dachräumen.
Entdecken Sie jetzt alle Produkte zur Rohrisolierung in unserem Shop.

Welches Material eignet sich zum Isolieren von Heizungsrohren?

In unserem Online-Shop finden Sie bereits vorgefertigte Rohrschalen, mit denen Sie Ihre Rohre in wenigen Schritten isolieren können. Die meisten Materialien sind der Länge nach einseitig geschlitzt sowie mit einem Klebestreifen ausgestattet und dadurch sehr einfach zu verarbeiten.

Für die Isolierung von Heizungsrohren können Sie prinzipiell die Materialien Kunststoff, Kautschuk oder Mineralwolle nutzen. Wir führen die Vor- und Nachteile auf:

Kunststoff - Polyethylen (PE) oder Polyurethan (PUR):

  • Sehr günstig
  • Nicht biegsam, muss bei Bögen oder Abzweigungen sehr präzise geschnitten werden
  • Eignet sich daher eher nur für gerade, leicht zugängliche Rohre
  • Schwierig zu verkleben (teurer Spezialkleber notwendig)
  • Höhere Wärmeleitfähigkeit, daher schlechtere Isolierung
  • Meist normal entflammbar und nicht hochtemperaturbeständig
  • Gibt es nicht in geschlitzter Ausführung mit Klebestreifen
  • Keine sehr dicken Wandstärken für z.B. große Rohrdurchmesser
  • Anwendungstemperaturen normalerweise bis max. 60 ° freigegeben, daher oft nicht geeignet für alte Heizungsanlagen
  • Material altert schnell und wird kürzer, wodurch Lücken in der Dämmung entstehen

Kautschuk:

  • Das teuerste Material
  • Biegsam und sehr flexibel
  • Eignet sich für schwer zugängliche und verzweigte Rohre
  • Durch die Flexibilität aber schwierig zu schneiden
  • Kautschuk-Kleber notwendig
  • Schwer entflammbar
  • Teilweise hochtemperaturbeständig und dann geeignet für Solarleitungen

Mineralwolle:

  • Etwas teurer als Kunststoff und günstiger als Kautschuk
  • Relativ fest
  • Kann sehr gut angepasst werden – auch in engen Bereichen
  • Sehr leichte Verarbeitung
  • Nicht brennbar
  • Hochtemperaturbeständig und damit geeignet für Solarleitungen
Unser Fazit: Mineralwolle liegt mit ihrem Preis zwischen Kunststoff und Kautschuk und ist gleichzeitig nicht brennbar. Mineralwolle bietet daher das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unsere Empfehlung für Heizungsrohre ist Rockwool RS800 EnEv 100.



Isolierungen aus Kautschuk sind in der Regel genauso gut geeignet, sind allerdings etwas diffiziler in der Verarbeitung. Beide Materialien schonen den Geldbeutel und die Umwelt. Von PE raten wir für die Isolierung von Heizungsrohren ab, da es nicht effektiv ist, um Energie zu sparen und Kosten zu reduzieren. PE eignet sich maximal für die einfache Dämmung von Kaltwasserleitungen oder im Mauerwerk verlegten Leitungen.
 

Welches Zubehör/Werkzeug brauche ich?

Zum Dämmen Ihrer Heizungsrohre benötigen Sie folgendes Werkzeug:

  • das passende Dämmmaterial
  • ggf. Spezialstücke für das Dämmen von Ventilen und Ecken (z.B. T-Stücke)
  • Isolierband zum Verbinden der Teilstücke
  • Ein scharfes Messer
  • Maßband, Zollstock oder Messschieber
  • Bei vielen Bögen ggf. eine Gehrungslade
  • Stift und Lineal zum Anzeichnen
Beachten Sie, dass sowohl für PE als auch für Kautschuk ein spezieller Kleber notwendig ist.
Wenn Sie alle Materialien beisammen haben, können Sie mit der Dämmung starten.

Heizungsrohre dämmen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Materialbedarf ermitteln

Beginnen Sie damit, die Heizungsrohre mit einem Maßband zu vermessen und alle Längen zu addieren. Beachten Sie dabei auch Hindernisse wie Pumpen oder Ventile. Anhand dieser Daten können Sie bestimmen, wie viel Dämmmaterial Sie benötigen. Sollte es die Rohrisolierung nicht im Durchmesser Ihres Rohres geben, können Sie die nächst größere Größe nehmen.

Schritt 2: Heizung ausschalten

Bevor Sie mit der Isolierung beginnen, stellen Sie sicher, dass die Heizung ausgeschaltet ist und die Rohre vollständig abgekühlt sind.

Schritt 3: Material zuschneiden

Schneiden Sie das Dämmmaterial auf die entsprechende Rohrlänge zu. Falls Sie sich für vorgefertigte Schläuche entschieden haben, müssen diese nur noch auf die gewünschte Länge geschnitten werden. Achten Sie darauf, sorgfältig zu arbeiten und die Enden gerade abzuschneiden.

Schritt 4: Dämmmaterial anbringen

Schieben Sie die Dämmschläuche über die Heizungsrohre. Falls die Schläuche bereits einen Schlitz haben, müssen Sie diese nur noch an der selbstklebenden Naht zusammendrücken. Achten Sie darauf, dass keine Lücken entstehen.

Schritt 5: Rundungen und Armaturen isolieren

Für Rundungen eignen sich Einkerbungen in starren Materialien wie Polyethylen oder Mineralwolle. Bei Eckverbindungen schrägen Sie zwei Dämmstücke im Winkel von 45 Grad ab und fügen die Enden an der Rundung zusammen. Bei T-Verbindungen können Sie ein Loch in der Größe des Rohrdurchmessers in die offene Schlauchseite schneiden. Für Armaturen und Ventile schneiden Sie passgenaue Formteile aus oder verwenden vorgefertigte Eck- und T-Verbindungselemente sowie spezielle Dämmschalen.

Schritt 6: Verkleben der Schnittstellen

Verkleben Sie alle Schnitt- und Übergangsstellen mit Isolierband, um zu verhindern, dass Luft durch die Zwischenräume strömt und Wärme transportiert. Stellen Sie sicher, dass das Material nah am Rohr anliegt und die Teilstücke eng aneinander geschoben sind.
 
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